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SIECHTUM UND STERBEN DER ÄRZTLICHEN SCHWEIGEPFLICHT

Was ich bei der Behandlung oder auch außerhalb meiner Praxis im Umgange mit Menschen sehe und höre, das man nicht weiterreden darf, werde ich verschweigen und als Geheimnis bewahren.

Der Eid des Hippokrates – noch zeitgemäß? Dann müssen wir (nicht nur) die Ärzte eindringlich daran erinnern!

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Die Medizin ist auch für Mediziner unüberschaubar geworden – Spezialistentum ist trotz einiger Bedenken einfach notwendig.

Der Autor dieses Beitrages, Kay Hamacher ist Referent beim Chaos Communication Congress 2012 #29c3 - dies ist der „Abstract“ zu seinem Vortrag, der in Graz bei einem Public Viewing gehört und diskutiert werden kann.

Der Eid des Hippokrates, der das Handeln von Ärzten ethisch leiten soll, ist zwischen 2.500 und 2.000 Jahre alt und tatsächlich wohl die erste 'Datenschutz-Vorschrift' überhaupt. So heißt es: "Was ich bei der Behandlung oder auch außerhalb meiner Praxis im Umgange mit Menschen sehe und höre, das man nicht weiterreden darf, werde ich verschweigen und als Geheimnis bewahren."  - Vollständiger Text unten!

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Solange die Daten im Krauslauf der intra- und extramuralen Mediziner bleiben…

Diese noble Einstellung - so wird klar, wenn man einmal tiefer in die Materie schaut - scheint nicht mehr viele Anhänger zu haben. Neben den Vorschriften im Sozialgesetzbuch für die Krankenkassen und deren Data-Mining-Aktivitäten ist der Bereich der privaten Krankenversicherungen ein weiterer großer "Daten-Multiplikator"; in direktem Widerspruch zum Grundsatz der Datensparsamkeit. [Link]

Aber es geht ja immer noch schlimmer.

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Von Medizinern beobachtet – das hält
man/frau aus, denn es ist notwendig.
Wie viele Reihen von Kiebitzen stehen
da noch dahinter? 

Ärzte sind heute kosten-optimierende Unternehmer, die sich den Verheißungen des Outsourcing (etwa in der Rechnungsabwicklung) voll hingeben.

Auch andere back-office-Dienste werden gerne genutzt. Insbesondere das dahinterstehende "Cloud"-Computing und die Individual-Software für Arztpraxen sind problematisch.

Was ist die Schweigepflicht noch wert, wenn jedes Inkasso-Unternehmen die Diagnose weiß? Warum sollen wir uns auf Ärzte verlassen, die sich ohne unsere Zustimmung dem nächsten "Cloud"-Anbieter andienen?

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Heute fallen auch bei kleineren Untersuchungen riesige Datenmengen an – die sind es wert, geschützt zu sein!

Und dann erscheint am Horizont die personalisierte Medizin, welche mittels humangenetischer Methoden und der Sequenzierung und Speicherung von DNA-Daten ein ganz neues Problem schaffen wird. Insbesondere die in der personalisierten. Medizin notwendige Spezialisierung (auch mittels externer Dienstleister, die keine Ärzte sind) wird zu einer Weiterverbreitung genomischer Daten und deren zugeordneten Krankheitsdaten führen.

Insbesondere sind genomische Daten ein Datenschutz-Albtraum:

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Kommentar von INFOGRAZ.at (Heinz Rüdisser):

der Beitrag ist sehr wichtig, aber wir haben dennoch länger überlegt, ihn zu veröffentlichen.  Er könnte Beifall aus der falschen Ecke erhalten, denn es könnte Wasser auf die Mühlen derjenigen Ärzte sein, die aus Gründen, die zumindest ich nicht nachvollziehen kann, ELGA bekämpfen. Bei ELGA kommen keine Daten in den „nicht-ärztlichen“ Bereich und wer ELGA hacken kann, der hackt schon lange vorher die Computer der KAGes und der niedergelassenen Ärzte!

Der Eid des Hippokrates - Übersetzung aus dem Altgriechischen

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Plastik „Eid des Hippokrates“ am Krankenhaus von Hoyerswerda

Ich schwöre und rufe Apollon, den Arzt, und Asklepios und Hygeia und Panakeia und alle Götter und Göttinnen zu Zeugen an, dass ich diesen Eid und diesen Vertrag nach meiner Fähigkeit und nach meiner Einsicht erfüllen werde.

Ich werde den, der mich diese Kunst gelehrt hat, gleich meinen Eltern achten, ihn an meinem Unterricht teilnehmen lassen, ihm, wenn er in Not gerät, von dem Meinigen abgeben, seine Nachkommen gleich meinen Brüdern halten und sie diese Kunst lehren, wenn sie sie zu lernen verlangen, ohne Entgelt und Vertrag.

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Hippokrates von Kos,
Mediziner der griechischen
Antike

.

Und ich werde an Vorschriften, Vorlesungen und aller übrigen Unterweisung meine Söhne und die meines Lehrers und die vertraglich verpflichteten und nach der ärztlichen Sitte vereidigten Schüler teilnehmen lassen, sonst aber niemanden.

Ich werde ärztliche Verordnungen treffen zum Nutzen der Kranken nach meiner Fähigkeit und meinem Urteil, hüten aber werde ich mich davor, sie zum Schaden und in unrechter Weise anzuwenden.

Auch werde ich niemandem ein tödliches Gift geben, auch nicht, wenn ich darum gebeten werde, und ich werde auch niemanden dabei beraten; auch werde ich keiner Frau ein Abtreibungsmittel geben.

Rein und fromm werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren.

Ich werde nicht schneiden, sogar Steinleidende nicht, sondern werde das den Männern überlassen, die dieses Handwerk ausüben.

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Der Hausarzt hat das breiteste Wissen
über uns – er hat auch viel Vertrauen.
Danach kommen immer öfter Mediziner
mit tiefem Wissen und flachem
Verantwortungsbewusstsein. Wer nur  
unsere Pankreas exakt kennt.... 

In alle Häuser, in die ich komme, werde ich zum Nutzen der Kranken hineingehen, frei von jedem bewussten Unrecht und jeder Übeltat, besonders von jedem geschlechtlichen Missbrauch an Frauen und Männern, Freien und Sklaven.

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Wenn ich diesen Eid erfülle und nicht breche, so sei mir beschieden, in meinem Leben und in meiner Kunst voranzukommen indem ich Ansehen bei allen Menschen für alle Zeit gewinne; wenn ich ihn aber übertrete und breche, so geschehe mir das Gegenteil.“  © WikipediA 


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