Liebeskummer – Symptome, Phasen und Überwindung
In sechs österreichischen Bundesländern wurden im Jahr 2017 mehr Ehen geschlossen als im Jahr zuvor.
Der Wunsch, klimafreundlicher zu leben, ist längst kein Thema mehr, das ausschließlich Eigentümer betrifft. Immer mehr Mieterinnen und Mieter wollen ebenfalls aktiv zur Energiewende beitragen.
Doch was tun, wenn keine eigne Dachfläche zur Verfügung steht oder bauliche Veränderungen nicht möglich sind? In Österreich lassen sich in diesem Szenario inzwischen praktikable Lösungen finden, mit denen auch Menschen ohne Wohneigentum ein Stück Unabhängigkeit vom herkömmlichen Stromnetz gewinnen – und das im Rahmen klar geregelter gesetzlicher Bestimmungen.
In Österreich dürfen sogenannte steckerfertige Photovoltaik-Kleinanlagen mit bis zu 800 Watt Leistung grundsätzlich betrieben werden. Auch für Mieterinnen und Mieter ist dies erlaubt – vorausgesetzt, die Installation erfolgt im Rahmen der rechtlichen Vorgaben.
Laut Wohnungseigentumsgesetz § 16 Abs. 5 − gültig seit 1. September 2024 − gelten Balkonkraftwerke nun als privilegierte Änderungen. Das bedeutet, dass Vermieter und Miteigentümer ihre Zustimmung nicht mehr ohne triftige Gründe verweigern dürfen.
Die einzige Bedingung: Die Anlage darf das äußere Erscheinungsbild der Immobilie nicht wesentlich verändern oder andere beeinträchtigen. Damit wird der Weg für Mieter deutlich einfacher, selbst erzeugten Solarstrom zu nutzen.
Diejenigen, die überlegen, ein Balkonkraftwerk in Graz zu kaufen, sollten sich dennoch im Vorfeld mit den mietrechtlichen Bedingungen und den technischen Anforderungen auseinandersetzen.
Steckerfertige Solaranlagen für den Balkon bestehen in der Regel aus einem oder zwei Solarmodulen, einem Wechselrichter und einem Anschlussstecker für die Steckdose. Die Installation darf zwar von Laien durchgeführt werden, dennoch empfiehlt sich – allein aus Sicherheitsgründen – der Rückgriff auf zertifizierte Produkte.
Wichtig: Vor der Inbetriebnahme muss die Anlage bei dem zuständigen Netzbetreiber angemeldet werden. Diese sogenannte Inbetriebnahmemeldung ist verpflichtend und sollte mindestens zwei Wochen im Voraus erfolgen. Sie dient der Netzstabilität und ist über ein standardisiertes Formular möglich. Eine Genehmigungspflicht besteht hingegen nicht.
Seit April 2021 bietet die Stadt Graz eine eigene Förderung für Balkonkraftwerke an. Sie richtet sich gezielt an Privatpersonen und ist ausdrücklich auch für Mieter zugänglich. Gefördert werden dabei 50 Prozent der Investitionskosten, maximal jedoch 400 Euro pro Anlage.
Die Antragstellung ist unkompliziert: Neben dem ausgefüllten Antragsformular sind ein Zahlungsnachweis, eine Fotodokumentation der montierten Anlage sowie ein Nachweis über das Mietverhältnis notwendig.
Die Fördermittel werden nach dem „First come, first served“-Prinzip vergeben. Eine rechtzeitige Antragstellung ist daher ratsam. Details zu den Förderbedingungen finden sich auf der Website der Stadt Graz.
Balkonkraftwerke sind nicht nur ökologisch sinnvoll – sie lohnen sich auch finanziell. Die Anschaffungskosten liegen, je nach Anbieter und Leistung, zwischen 600 und 1.000 Euro. Bei einem durchschnittlichen Stromertrag von etwa 300 Kilowattstunden pro Jahr lässt sich so der eigene Stromverbrauch spürbar senken.
Die Amortisationszeit beträgt, abhängig von der Nutzung und dem Strompreis, rund fünf Jahre. Ein weiterer Vorteil: Die Anlage kann bei einem Umzug problemlos abgebaut und am neuen Wohnort wieder in Betrieb genommen werden. Diese Flexibilität macht Balkonkraftwerke besonders attraktiv für Mieterhaushalte.
Die Zeiten, in denen Mietwohnungen beim Thema Energiewende außen vor blieben, sind vorbei. Dank steckerfertigen Balkonkraftwerken gibt es nun eine rechtlich gesicherte und technisch unkomplizierte Möglichkeit, auch als Mieter eigenen Strom zu produzieren.
Graz schafft durch lokale Förderprogramme und die gesetzliche Neuregelung hilfreiche Rahmenbedingungen, um diesen Schritt zu erleichtern.
Diejenigen, die in einer Mietwohnung leben und sich eine nachhaltigere Energiezukunft wünschen, genießen heute mehr Handlungsspielraum als je zuvor. Mit ein wenig Vorbereitung und der richtigen Informationsbasis lässt sich auch ohne Eigentum ein wirksamer Beitrag zum Klimaschutz leisten.
© Image by Franz Bachinger from Pixabay