Euch kann ich´s ja sagen – nichts, aber schon absolut überhaupt gar nichts ist mir heiliger.. Wie kann ich dem Pferd gerecht werden? - fragt sich Daniela Kummer.
Wer kennt sie nicht? All die Geschichten rund um Kredite und deren Vergabe. Auch in Österreich wird die Kreditaufnahme immer beliebter.
Immerhin hat sich die Beantragung durch das Internet deutlich vereinfacht und Kreditvergleiche sind bequem vom Wohnzimmertisch aus möglich. Mythen und Legenden rund um die Kredite halten sich dennoch weiterhin beständig. Aber steckt in jeder Legende ein Funken Wahrheit oder sind einige der Mythen schlichtweg der verzweifelten Fantasie einiger geschuldet? Dieser Ratgeber schaut sich das einmal an und erklärt, wo viele Kredite abgeschlossen werden.
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Grundsätzlich muss bei Krediten zwischen den groben Formen unterschieden werden. Immobilienkredite werden weiterhin gerne bei Hausbanken oder entsprechenden Bausparkassen abgeschlossen, wohingegen einfache Verbraucherkredite sich in das Internet verlagert haben. Es gilt:
- Online – die Onlinekredite nehmen auch in Österreich mächtig an Fahrt auf. Generell geht es hier aber um überschaubare Summen, die sich recht leicht vereinbaren lassen.
- Offline – spezielle Kreditanliegen werden gerne von Angesicht zu Angesicht aufgenommen. Teilweise hängt das mit den besonderen Anforderungen oder Nachweisen zusammen. Manchmal ist es schlichtweg einfacher, dem langjährig bekannten Bankberater ein Anliegen zu erklären als dies online zu tun.
- Besonderheit – vermehrt nehmen Österreicher überhaupt nicht in Österreich einen Kredit auf, sondern wählen gezielt deutsche Angebote. Das hängt mit den schärferen Richtlinien in Österreich zusammen, wie auch damit, dass die deutschen Banken die Zinsen nicht bereits beginnen, anzuheben.
Grundsätzlich gibt es, sofern von Kredithaien abgesehen wird, keinen falschen Weg. Jeder Fall ist anders und so muss jeder Österreicher für sich den besten Kredit über Kreditvergleiche herausfinden. Tatsächliche Empfehlungen aus dem Freundeskreis lassen sich auch nicht direkt übernehmen. Denn nur, weil der Freund X einen Kredit bei einer Bank zu gewissen Konditionen erhalten hat, muss dieselbe Anfrage bei einem selbst nicht dasselbe Ergebnis bedeuten. Das muss nicht unbedingt an der eigenen Bonität liegen. Auch gute Freunde berichten oft nicht alle Details, die für die Kreditaufnahme notwendig waren. Eventuell hat der Freund seinen Kredit über sein Haus abgesichert, sagt dies aber nicht.
Auf geht es zur Stunde rund um die Kreditmythen. Etliche von ihnen halten sich hartnäckig, bei einigen wundert es, dass sie nicht längst zerschlagen wurden. Die fünf größten Mythen auf einen Blick:
Nein! Der Dispokredit darf niemals einem echten Ratenkredit vorgezogen werden, denn er bietet immer schlechtere Konditionen. Die Sache ist schon, dass es sich um zwei ganz unterschiedliche Kredite handelt:
- Dispo – er bedingt die erlaubte Überziehung des eigenen Bankkontos. Somit steht er, wenn verhandelt, immer zur Verfügung, ist aber kein klassischer Abrufkredit. Die Konditionen für die Nutzung des Dispo sind schlecht, denn Zinskosten um zehn Prozent würde niemand bei einem Ratenkredit akzeptieren. Eine Rückzahlung wird nicht vereinbart, was wiederum nachteilig ist, da es sich zeigt, dass viele Menschen Probleme haben, aus den roten Zahlen herauszukommen, wenn sie keine festen Fristen vorliegen haben.
- Ratenkredit – zum einen sind Ratenkredite oft zweckgebunden. Dadurch unterscheiden sich schon die Zinsen und Konditionen, denn ein Autokredit wird immer günstiger sein als ein Ratenkredit ohne Zweckbindung in derselben Höhe. Zum anderen haben Ratenkredite geringere Zinsen und lassen sich vergleichen. Das ist bei einem Dispo schlichtweg nicht möglich, da er fest mit dem Bankkonto und somit mit der Bank verbunden ist. Als Alternative zu einem Dispokredit würde sich höchstens ein Abrufkredit anbieten, der nicht kontogebunden ist.
Ist ein Dispokredit nun schlecht? Nein, er sollte nur so genutzt werden, wie er eigentlich angedacht ist: Als Notfallpuffer, wenn einmal überraschend wichtige Ausgaben kommen oder damit die Miete abgeht, wenn das Gehalt später eintrifft. Wer seinen Dispo nur für wenige Tage im Quartal in geringer Höhe nutzt, den plagen auch keine hohen Zinskosten. Wer allerdings ständig im Minus ist, der erkennt die Probleme schnell.
Das kann zutreffen, muss jedoch nicht. Im modernen Kreditgeschäft ist die Haubank nur eine Bank von vielen. All deren Angebote müssen verglichen werden, was natürlich online sehr schnell und einfach funktioniert. Ein klarer Ausschluss der Hausbank sollte aber auch nicht erfolgen, denn in einigen Fällen ist sie der einfachste, wenn nicht der günstigste, Weg zum Kredit. Generell gilt:
- Vergleichen – vor einer Kreditaufnahme sollten die Angebote immer verglichen werden. Dafür ist übrigens eine Haushaltsrechnung notwendig, denn sie gibt vor, wie hoch die monatliche Rate höchstens sein darf. Kreditangebote von der Hausbank werden zusätzlich eingeholt.
- Anfragen - die reinen Angebote reichen nicht aus, um das perfekte Angebot zu finden. Kreditkonditionen orientieren sich an der eigenen Person, sodass Kreditanfragen bei interessanten Anbietern gestellt werden müssen.
Die Hausbank kann übrigens auch mit Autohändlern ersetzt werden. Auch hier gilt, dass das Angebot der Händlerfinanzierung den Online-Krediten gegenübergestellt werden sollte, damit ein korrekter Überblick entsteht.
Bei Baufinanzierungen sind Hausbanken übrigens weiterhin ganz vorn. Oft geht es diesbezüglich auch um das Vertrauensverhältnis zwischen Kunde und Berater. Bei Selbstständigen, Senioren oder Personen, die in der Vergangenheit finanzielle Probleme hatten, kann die Hausbank ebenfalls teilweise weiterhelfen, da sie den Kunden kennt.
Auch Banken, ob online oder offline, werben mit Krediten. Das Problem ist, dass das ›Schaufensterangebot‹ für den Großteil der Menschen zu schön ist, um wahr zu sein. Es bezieht sich auf den absoluten Musterkunden, den man selbst kaum darstellen kann. Viel wichtiger ist also, auch in Vergleichen auf folgende Punkte zu achten:
- Effektivzins – wie sieht dieser aus? Meist ist er schon deutlich höher als der des Musterbeispiels.
- Zinsspanne – noch werden sie nicht überall angegeben, viele Kreditanbieter nennen die Zinsspanne jedoch unter den Details. Die Spanne zeigt einmal den Musterkunden an, aber auch den Kunden, der gerade noch so als kreditwürdig bezeichnet wird. Kreditnehmer können sich auf der Zinsspanne selbst einschätzen.
Das konkrete Angebot können Kunden erst nach einer Kreditanfrage erhalten. Dieses bezieht sich tatsächlich auf den Einzelkunden, berücksichtigt dessen Finanzen und die Bonität.
Dennoch helfen Kreditvergleiche natürlich, um allgemein einen Überblick über günstige und teure Anbieter zu erhalten. Setzt ein Anbieter das Musterbeispiel schon deutlich höher an, so ist davon auszugehen, dass die Kosten höher liegen.
Niemand mag die Kreditschutzvereinigung wirklich. Was in Deutschland die SCHUFA ist, ist in Österreich die KSV – und um beide Institutionen ranken sich die Mythen und Legenden. In erster Linie dienen beide Organisationen dazu, Kredit- und Zahlungsausfälle im Vorfeld für einen Händler oder Anbieter abzuschätzen und somit zu vermeiden. Aber arbeitet die KSV wirklich gegen Verbraucher?
- Speicherung – die KSV speichert finanziell relevante Daten zu einem Bürger. Dazu zählen Konten, Kreditkarten, bisherige Kredite, laufende Verträge bestimmter Natur. All diese Einträge sind jedoch positiv zu bewerten und werden nur dann gespeichert, wenn von Vertragspartnern eine Übermittlung erfolgt.
- Negativ – wer seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt oder einen Kredit gekündigt bekommt, wird damit rechnen müssen, dass die Finanzdienstleister dies an die KSV melden. Diese negativen Einträge wirken sich auf die Bonität aus und senken diese herab. Sprich: Wer in den letzten Jahren eine Kreditkündigung hatte, der wird heute schwerer einen Kredit erhalten.
Auch österreichischen Verbrauchern kann nur empfohlen werden, sich hin und wieder einen Datenabgleich zuschicken zu lassen und diesen zu prüfen. Es gibt feste Löschfristen für Negativeinträge, die unbedingt kontrolliert werden sollten. Gerade irrtümlich negative Einträge belasten sonst die eigene Bonität und sorgen für unnötige Hürden.
Viele Bürger glauben, dass es unmöglich ist, einen Kredit zu kündigen, wenn sie ihn erst unterschrieben haben. Das ist in dieser Form nicht ganz richtig:
- Widerrufsfrist – binnen vierzehn Tagen nach Unterschrift kann ein Kreditvertrag immer ohne die Angabe von Gründen aufgelöst werden. Die Kündigung darf per Brief, Fax und E-Mail erfolgen.
- Vorzeitige Kündigung – auch nach dieser Frist ist eine Kündigung möglich, allerdings nicht mehr kostenlos. Die Bank kann eine Ausfallgebühr erheben.
Problematisch wird es natürlich, wenn das Kreditgeld bereits ausgegeben wurde. Nun ist eine Kündigung nur möglich, wenn die fehlende Summe direkt und unverzüglich ausgeglichen und mit dem restlichen Kreditgeld überwiesen werden kann.
Die Konditionen eines Kredits müssen zum Kunden passen. Viele Bürger gehen hin und wählen eine sehr kurze Laufzeit, da längere Laufzeiten sich durch die Zinsen als teurer erweisen. Dieser Weg ist jedoch falsch und eignet sich nur für diejenigen, die garantiert und in jeder Situation hohe Raten leisten können. Wer ohne einen Kredit mit Ratenpause in Zahlungsverzug gerät, der steht nicht nur bald vor Problemen, sondern vor der Kreditkündigung. Und Letztere wirkt sich auf Jahre aus.
Grundsätzlich sollten die weiteren Konditionen eines Kredits passen. Sondertilgungen, natürlich kostenlos, gehören schlichtweg mit dazu, auch die vorzeitige Ablöse ist ein wichtiges Thema. Immer mehr Kreditanbieter setzen auch sie kostenfrei in den Vertrag. Um sich selbst abzusichern, lohnen sich Anbieter mit Ratenpause oder Ratenanpassung. Bei einer Ratenpause darf der Kreditnehmer eine vertraglich festgesetzte Zeitspanne mit den Raten aussetzen, wodurch sich der Kredit natürlich verlängert. Ratenanpassungen erlauben – vertragsabhängig – die Neuberechnung der monatlichen Rate. Je nach Vertrag ist dies allerdings nur nach oben möglich, wobei es natürlich einige Banken gibt, die auch eine Regulierung nach unten erlauben.
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Sicherlich steckt in den Kreditmythen ein Fünkchen Wahrheit, doch stammt dieses noch aus der Vergangenheit. Viel wichtiger ist, bei einer Kreditaufnahme selbst genau hinzuschauen, viele Angebote zu vergleichen und sich letztendlich für das Angebot zu entscheiden, bei dem auch das Bauchgefühl stimmt. Nur eines ist sicher: Der Dispo ist niemals ein Kreditersatz und sollte auch nicht als solcher verwendet werden. Nicht nur sind die Kosten hoch, auch drohen bei höheren Dispos massive Folgen, da es immer schwerer wird, aus den roten Zahlen herauszukommen.
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