Der Gedanke, ohne viel Aufwand reich zu werden, scheint die Menschen bereits seit Jahrhunderten zu faszinieren. Religiös anmutende Überlegungen zum Thema Lotterie stellte der Autor eines Artikels an, der im 18. Jahrhundert im Grossen vollständigen Universal-Lexicon aller Wissenschafften und Künste erschien. Laut dieser Person führt kein geringerer als Gott selbst die Hände desjenigen, der die Ziehung der Gewinnnummern durchführt.
Unter der Regierung von Kaiserin Maria Theresia wurde in Österreich im Jahr 1752 eine Lotterie mit 90 Nummern unter der amtlichen Bezeichnung „Lotto di Genova“ eingeführt und versteigert. Diese Bezeichnung der Lotterie erinnert an den Ursprung des Lottos, wie wir es heute kennen: Im 15. Jahrhundert entdeckten die Genuesen das Lotto als praktische Form der Geldbeschaffung. Davor diente das jährliche Los lediglich dazu, die Ratsmitglieder neu zu bestimmen.
Die Anfänge der Lotterie in Österreich gestalteten sich eher holprig. Nach ihrer Einführung dauerte es ein ganzes Jahr, bis Graf Cataldi die Lotterie ersteigerte. Der Grund für die lange Durststrecke lag ganz einfach darin, dass es gänzlich an sonstigen Bewerbern fehlte. Die erste Ziehung fand schließlich am 21. November 1752 um 11 Uhr vormittags in Wien am Augustinerplatz statt. Je nachdem, welcher Sichtweise man anhängt, entschloss sich entweder das Schicksal oder das Glück unter anderem für den Schuhmacherlehrling Ulrich Huber, der sich über einen Gewinn von 600 Dukaten freute.