Poker - Sport oder Glück?

Um beim Poker zu gewinnen, müssen die Spieler verschiedene Strategien anwenden, um die anderen am Tisch zu überlisten und zu übertrumpfen, unabhängig von dem Blatt, das sie erhalten haben. Poker wird oft als Geschicklichkeitsspiel betrachtet, da es ein tiefes Wissen über das Spiel und die Fähigkeit, Menschen zu lesen, erfordert.

Viele halten Poker für ein Geschicklichkeitsspiel, weil es um das menschliche Element geht - man spielt gegen andere Spieler und nicht gegen das Casino. Bei anderen Wettspielen hängt das Gewinnen vom Zufall ab. Ob die Roulettekugel einfach auf der von Ihnen gewählten Zahl landet, hat wenig damit zu tun, wie gut Sie in der Wahl einer Zahl sind. Es ist reines Glück.

Würde man die meisten Menschen befragen, würden sie wahrscheinlich sagen, dass Poker ein Glücksspiel ist. Und man kann es ihnen nicht wirklich verdenken. Schließlich wird Poker bzw. Online Poker oft in einem Casino zusammen mit anderen Glücksspielen wie Blackjack, Craps und Spielautomaten gespielt. Poker ist aber auf lange Sicht zu 100 % ein Geschicklichkeitsspiel. Kurzfristig gibt es jedoch ein großes Glückselement. Professionelle Pokerspieler mildern den Glücksaspekt ab, indem sie ständig mathematisch überlegene Entscheidungen treffen und daher langfristig gewinnen.

Der Hauptgrund, warum Poker ein Geschicklichkeitsspiel und kein Glücksspiel ist, liegt darin, dass im Gegensatz zu allen anderen Casinospielen Ihre Hauptgegner andere Menschen sind und nicht das Haus. Wie jeder weiß, gewinnt das Haus immer. Es gibt einen Grund, warum die Skyline von Las Vegas so beeindruckend ist, und je nachdem, wie viel Sie bereit sind zu setzen, wird sogar Ihr gesamter Aufenthalt bezahlt. Das liegt daran, dass sie wissen, dass sie am Ende gewinnen werden.

Beim Poker stellt das Haus nur die Mittel zur Verfügung, um das Spiel zu spielen. Sie profitieren nicht direkt von den Ergebnissen der Pokerhände. Sicher, sie machen einen Gewinn, indem sie einen Rake von Turnier-Buy-ins und Cash-Game-Pots kassieren. Dies ist jedoch ein fester Betrag. Der größte Teil des Spiels findet zwischen den Gästen statt, den Pokerspielern selbst.

Da Sie also in erster Linie gegen andere Menschen (oft Amateure) spielen, werden Ihre Gegner viele Fehler machen, und Sie können daraus Kapital schlagen.

Denn beim Poker kommt es nicht unbedingt auf das Blatt an, das Sie erhalten haben, sondern vielmehr darauf, was Sie daraus machen. Da Sie gegen andere Spieler antreten, können Sie oft bluffen und den Pot gewinnen, selbst wenn Sie das schlechteste Blatt haben. Andere Spieler zu lesen und strategische Entscheidungen zu treffen, erfordert sowohl Erfahrung als auch Geschick.

Die Art und Weise, wie Sie jedes Blatt spielen, hängt jedoch von den Karten ab, die Sie erhalten, da einige Blätter eine größere Gewinngarantie bieten. Wenn Sie zum Beispiel Texas Hold'em spielen und jede Hand mit Pocket-Assen beginnen, sind Ihre Gewinnchancen deutlich höher, als wenn Sie bei jeder Hand ein Siebener-Duo erhalten.

Was ist nun richtig? Sind Pokerchampions geschickte Superhirne oder unter einem Glücksstern geboren? Die Antwort lautet: beides.

Wenn Sie langfristig Poker spielen wollen, müssen Sie sich auf Ihre Fähigkeiten verlassen, um einen Gewinn zu erzielen. Dazu gehört, dass Sie lernen, das Beste aus dem Blatt zu machen, das Sie erhalten, und dass Sie genau auf andere Spieler und deren Einsatzmuster achten und erkennen, ob sie bluffen oder nicht.

Natürlich bedeutet ein gutes Pokerspiel nicht, dass Sie jedes einzelne Blatt gewinnen werden. Wenn Sie ein Blatt verlieren, kann dies eine wertvolle Lektion über die Spielweise anderer Spieler oder ein strategischer Zug Ihrerseits sein. Der Grund, warum Sie bei jedem WSOP-Event dieselben Namen an der Spitze sehen, ist, dass diese Spieler durchweg geschickt an das Spiel herangehen. Schauen Sie sich zum Beispiel Antonio Esfandiari an, der als einer der besten Pokerspieler der heutigen Zeit gilt.

In einem einzigen Turnier gewann Antonio Esfandiari 18,3 Millionen Dollar beim Big One for One Drop im Jahr 2012. Dieser Sieg katapultierte ihn an die Spitze der Liste der Live-Turniergewinne aller Zeiten und festigte sein Vermächtnis als einer der größten Pokerspieler aller Zeiten. Glück ist immer ein Faktor, aber wenn ein Spieler beständig Millionen von Dollar bei einem Turnier nach dem anderen gewinnt, stehen Können und Erfahrung außer Frage.

Beim Freizeitpoker kann man mit ein wenig Glück sehr weit kommen. Wenn Sie nur hin und wieder ein paar Hände spielen, reicht das Glück wahrscheinlich aus, um einen kleinen Gewinn zu erzielen und mit seinen Freunden zu prahlen.

Obwohl beide Faktoren einen Einfluss auf das Spiel haben, ist Geschicklichkeit für Pokerspieler auf lange Sicht zweifelsohne wichtiger. Glück kann Ihnen zwar aus der Patsche helfen und ab und zu den Pott gewinnen, aber man kann nur so viel erreichen, wenn man All-in geht und auf das Beste hofft. Zu wissen, was man tun muss, egal welche Karten man bekommt, unterscheidet Amateure von großen Spielern.

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