Bezieht man dann noch die Fachhochschule Joanneum und die Fachhochschule für Wirtschaft CAMPUS 02 in die Rechnung mit ein, wird die 50.000-er Marke eindeutig geknackt. Und keine Frage, dass viele Studenten nicht nur in Graz studieren, sondern leben möchten. Somit ist die Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt entsprechend groß und gerade Erstsemester haben es dabei oftmals schwer. Was also tun, um ein Zimmer zu finden? Wie wäre es mit einem bisher noch etwas ungewöhnlicheren Weg?
Die Mehrgenerationen WG mit Senioren: Vorteile und Nachteile
Die Unis und Fachhochschulen geben sich natürlich Mühe, dass dort gute Arbeitsbedingungen herrschen und unter anderem an so manchem Schreibtisch 160 × 80 cm fleißig gelernt werden kann. Wobei gute Arbeitsbedingungen logischerweise auch damit zu tun haben, dass die Work-Life-Balance stimmt. In diesem Sinne ist es wichtig, sich genug Zeit für unbeschwerte Pausen zu nehmen, um zu einem anderen Zeitpunkt konzentriert arbeiten zu können. Verschiedene Fächerschränke, in die man die eigenen Wertsachen so lange einschließen kann, erweisen sich dabei als sinnvolle Unterstützung.
Doch einmal ist beim besten Willen Feierabend und es geht nach Hause. Oft in die ‚normale‘ Studentenwohngemeinschaft oder ins Wohnheim; vielleicht aber auch in die Mehrgenerationen-WG!
Was versteckt sich hinter dem Konzept?
Eigentlich ist es sehr unkompliziert: Senioren teilen ihren Wohnraum mit Studenten, was sowohl verschiedene Vorteile als auch einige Herausforderungen mit sich bringen kann. Dabei sind auf der einen Seite
- günstige Zimmermieten für die Studenten,
- gegenseitige Gesellschaft (im Idealfall mit dem Senior als Mentor, speziell dann, wenn er aus dem gleichen Fachbereich kommt) und
- ein Ausbau der sozialen (Fach-) Kompetenzen
verbunden.
Andererseits müssen unter Umständen auch einige Knackpunkte bedacht werden:
- Die Mehrheit der Senioren ist wohl kein Fan von rauschenden WG-Partys.
- Wer beim Studium in Graz bei einem Senior wohnt, wird nur über die Wohnsituation nicht unbedingt viele andere Studenten kennenlernen.
- Es muss eine ausreichend große Einigkeit über die jeweiligen Vorstellungen in puncto Sauberkeit, Zuverlässigkeit und Co. bestehen.
- Und natürlich sollte die zwischenmenschliche Chemie stimmen, da man sich immerhin eine Wohnung teilt.
Merke also: Sich vorab kennenzulernen, ist Pflicht!
Die Idee, in einer Mehrgerationen-Wohnung zu leben, ist nicht neu. Dennoch sind selbst in Graz entsprechende Plätze nicht in Hülle und Fülle vorhanden. Vorteil hier ist allerdings, dass es bereits ein organisiertes Projekt gibt (dazu gleich einige weitere Informationen), bei dem sich sowohl Senioren als auch Studenten als interessiert und als Teilnehmer melden können.
Aber auch wenn man eine davon unabhängige Lösung sucht, sollte man sich vorher möglichst gründlich gegenseitig kennenlernen, um festzustellen, wie groß die Schnittmengen sind. Wenn alles passt, kann dann ja immer noch ein Mietvertrag aufgesetzt werden, in dem alle Rechte und Pflichten aller Beteiligten differenziert aufgelistet sind.
An wen kann man sich bei Interesse an solchen Projekten wenden?
Die erste Option: „Wohnen für Hilfe“-Projekt. Es basiert auf einer Idee des Freiburger Studentenwerks; Graz ist jedoch ebenfalls Teil des Netzwerks. Die Idee dahinter ist, dass beide Generationen von einer Win-win-Situation profitieren.
- Die Studenten durch günstigen Wohnraum bei „Locals“,
- die Senioren durch Unterstützung im Haushalt, etwa bei der Gartenarbeit, beim Einkaufen oder Kochen.
Was genau gemacht wird, wie groß der Wohnraum ist und was dafür bezahlt werden muss, machen die beim Projekt angemeldeten Parteien dann jeweils für den Einzelfall unter sich aus. Ein Fragebogen im Vorfeld hilft aber auch bei diesem Projekt dabei, dass sich diejenigen finden, die prinzipiell zueinanderpassen könnten. Durch diese Vorauswahl ist die Chance, zügig eine geeignete Wohnung zu finden, schon etwas größer.
Alternativ können sich Studenten auch beim SWS Wohnungsservice Graz melden. Bei diesem handelt es sich um eine gemeinnützige Organisation, die Wohnraum für Studenten anbietet. Und wer weiß, vielleicht ergibt sich ja auch darüber ein Kontakt?