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Bitcoin. Eine Währung wie jede andere?

Im Vancouver wurde der weltweit erste Bitcoin-Geldautomat eingeweiht. Startet damit für die Währung, die bis jetzt nur virtuell existierte, eine neue Zeitrechnung?

Im kanadischen Vancouver wurde der weltweit erste Bitcoin-Geldautomat eingeweiht.

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Bitcoin-Besitzer identifizieren sich biometrisch beziehungsweise erzeugen mithilfe ihres Smartphones einen QR-Code, der am Automaten gescannt wird. Auf diese Weise werden Bitcoins aus der virtuellen Geldbörse einfach und schnell in Bargeld umgetauscht. Damit startet für die 2009 eingeführte Währung, die bis jetzt nur virtuell existierte, eine neue Zeitrechnung.

Was ist Bitcoin?

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Bitcoin-Geldbörsen (Wallets) enthalten keine Geldeinheiten, sondern Schlüsselpaare

Die globale Finanzkrise hat das Vertrauen der Menschen in unser Bankensystem tief erschüttert. Eine Gruppe von Open-Source Programmierern, die sich Satoshi Nakamato  nennt, stellte am 1. November 2008 ein Whitepaper zur Begründung einer künstlichen Währung vor, die völlig ohne Finanzintermediäre auskommt. Bereits wenige Wochen später, am 3. Januar 2009, wurden die ersten 50 Bitcoins virtuell erzeugt.

Bitcoins werden dezentral im Internet generiert. Dabei kann prinzipiell jeder mitmachen, indem er eine Software verwendet, den Bitcoin Miner, oder sich anteilig an einem Miner beteiligt. Bitcoins sind in einer persönlichen digitalen Geldbörse gespeichert, so wie man es vom Online-Banking kennt. Über das Internet werden Bitcoins direkt von Person zu Person übertragen. Bei Überweisungen führt das System eine elektronische Signatur hinzu und wenige Sekunden danach bestätigen Miner die Transaktion, wofür sie einen kleinen Obolus erhalten. Die Bitcoin Software ist komplett Open Source, ihr Quellcode also öffentlich und transparent.

Wer akzeptiert Bitcoin?

De Waag,Bitcoin,kreditkarten,girokonto,virtuell,scannen,theoretisch,konto,identifizieren,experiment,obolus,mobiltelefon,elektronische signaturBitcoins werden im „Stadscafé De Waag“ in Delft ab 2013 angenommen.

Gavin Andresen, ein Programmierer aus New England, kaufte 2009 für 50 $ 10.000 BTC und startete die Webseite Bitcoin Faucet. Seinen so genannten Wasserhahn ließ Andresen für jedermann gratis sprudeln, um die digitale Währung zu verbreiten.

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ASIC-basiertes USB-Bitcoin-Mining-Gerät

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Kurze Zeit später kaufte Laszlo Hanyecz, ein IT-Spezialist aus Florida, bei Papa John’s zwei Pizzen für 10.000 BTC. Das war die erste Bitcointransaktion in der Realwirtschaft. Am 31. Oktober 2013 betrug der Wechselkurs für 1 BTC  206,62716 $. Hätte der Pizzaverkäufer seine 10.000 BTC behalten, könnte er sich heute über stolze 2,1 Millionen $ freuen. Besser erging es dem norwegischen Informatiker Kristoffer Koch. 2009 arbeitete er an seiner Diplomarbeit und kaufte im Rahmen eines Experiments für 27 $ circa 135 Bitcoins. Dann vergaß er die Sache. Jetzt kann er sich über einen Gegenwert von rund 28.000 $ freuen.

Aber wer in dieser frühen Entwicklungsphase Bitcoins hat, sucht nach Möglichkeiten, sie gleich wieder auszugeben. Unternehmer, die Bitcoin annehmen, gewinnen durch diesen Marketingeffekt rasch neue Kunden. Insbesondere Onlineshops, wie beispielsweise spielend-programmieren machen dabei mit. Sogar Chinas größte Suchmaschine, Baidu, gehört mittlerweile zur Community.

 

Bitcoin,exchange,Wechselkurs,Schwankungen,transferieren,transaktion,gebühren,automaten,dezentral,anonymität,digitalisierung,informatiker,skeptiker,quellcodeWechselkurs für 1 Bitcoin in US-Dollar auf der Handelsplattform MtGox (Klick zum Vergrößern)

Können Bitcoins gekauft werden?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Landeswährung in Bitcoin zu tauschen. Mit dem Mobiltelefon kann der Service SMS Phone Deposits genutzt werden. Wer direkt von anderen Personen Bitcoins kaufen möchte geht auf Bitcoin.de oder Bitcoin OTC. Für größere Transaktionen gibt es Börsen, wie die japanische MT.GOX.

Welche Vorteile bietet Bitcoin?

bitcoin,online konto,öffentlich,vernetzung,betrogen,börsen,bargeld,kostenloses girokonto,stabilität,realwirtschaft,delikte,möglichkeitenFür Bitcoin-Transaktionen fallen keinerlei Gebühren an, es sei denn, man ist Idealist und bezahlt sie freiwillig. Bitcoins können in jedem Land benutzt werden. Niemand hat Zugriff auf die virtuelle Geldbörse, in der Bitcoins verwahrt werden. Es gibt auch sonst weder Nutzungsbedingungen noch irgendwelche künstlichen Einschränkungen oder Kontrollen.

Bitcoins können in wenigen Minuten von Österreich nach Afrika überwiesen werden. Andere Zahlungssysteme brauchen dafür mehrere Tage. Selbst die neueste Errungenschaft der Bankenwelt, die Single European Payment Area (SEPA), benötigt mindestens einen Tag, um Geld von Deutschland nach Österreich zu transferieren.

Jeder Unternehmer, der Kreditkarten-Zahlungen akzeptiert, kennt das Problem: Geldeingänge werden zurückgebucht, weil die Leistung aus irgendwelchen Gründen beanstandet wird oder weil der Verkäufer schlicht und einfach betrogen werden soll. Bei der Verwendung von Bitcoins ist das nicht möglich, in diesem System gibt es keine Rückbuchungen. Außerdem verursachen die etablierten Zahlungssysteme, wie Kreditkarten und PayPal, beim Zahlungsempfänger enorme Kosten. So würde beispielsweise Amazon ohne Kreditkartenprovisionen seinen jährlichen Gewinn verdoppeln. 

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Was halten Skeptiker von Bitcoin?

Da alle Bitcoin-Transaktionen öffentlich sind, ist es theoretisch möglich, die Transaktionspartner mithilfe ihrer individuellen Bitcoin-Adresse zu identifizieren. Tatsächlich ist das aber viel zu aufwendig, so dass die Nutzer in der Praxis anonym bleiben.

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LIBERTAS – ÄQUITAS – VERITAS
Liberté – egalité – verité
Freiheit – Gleichheit - Wahrheit

Der US-Heimatschutzbehörde ist das ein Dorn im Auge. Sie vermutet illegale Transaktionen, die der Geldwäsche und ähnlichen Delikten dienen. Deshalb ließ sie im Mai 2013 prall gefüllte Konten beschlagnahmen, die Mutum Sigillum LLC, einem in den USA tätigen Ableger von Mt.Gox, bei den Zahlungsabwicklern Dwolla  und Wells Fargo unterhielt. Daraufhin lenkte Mt.Gox ein. Seit Ende Mai müssen Mt.Gox-Kunden ihren Account verifizieren. Die von den Bitcoinern viel beschworene Anonymität ist für etwa die Hälfte aller weltweiten Bitcoin-Transaktionen erstmal dahin.

Der Schweizer Sergio Rossi, Professor an der Universität Fribourg, gehört zu den vehementesten Kritikern des Bitcoin. Sein Hauptargument: Man wisse noch viel zu wenig darüber, woher die Kaufkraft dieser virtuellen Währung komme. Da es keine Regulierung durch staatliche Institutionen gibt, sieht er Gefahren für die Stabilität unseres Wirtschaftssystems.

Der Wechselkurs des Bitcoin ist exponentiell gestiegen (siehe Grafik oben). Im August 2011 kostete 1 Bitcoin etwa 6 Euro. Ein Jahr später rund 10 Euro und im Sommer 2013 waren für eine Einheit der digitalen Währung bereits um die 90 Euro zu berappen. Inzwischen ist der Wechselkurs BTC/EUR bei über 150 Euro angelangt. Ist das eine Preisblase, die irgendwann platzt? Der Finanzmarktexperte Yves Smith meint, bei den meisten Bitcoin-Nutzern handelt es sich um reine Börsenspekulanten. Für die Masse der Menschen sei Bitcoin ungeeignet. Er prophezeit die baldige Schließung der Börse Mt.Gox, so dass der Markt illiquide und der Bitcoin dadurch wertlos würde.

Währung 3.0

Die Bitcoin-Geldmenge ist technisch auf 21 Millionen Einheiten begrenzt. Im Zeitablauf werden also immer weniger Bitcoins geschaffen, so dass sich ihr Preis bei gleichbleibender oder steigender Nachfrage erhöht. Mit einer Preisblase habe dies nichts zu tun, behaupten überzeugte Proponenten des Internetgeldes.

Die fortschreitende Vernetzung und Digitalisierung wird auch vor unserem Geld nicht haltmachen. Sobald sich der Bitcoin weiter verbreitet, allgemein anerkannt wird und legitimiert ist, erhöht sich der Druck auf die globale Bankenwelt, durch drastische Kostensenkungen und schnellere Transaktionen gegenüber dem Bitcoin wettbewerbsfähig zu bleiben. Diese Meinung vertrat der CEO von BitPay, Stephan Pair, auf der emTech-Konferenz, die das MIT vor wenigen Tagen veranstaltete.

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Schließlich ist in Betracht zu ziehen, dass viele Menschen überhaupt kein Bankkonto nutzen (können). Die amerikanische Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) schätzt, dass in den USA 106 Millionen Menschen „underbanked“ oder „unbanked“ sind. Weltweit dürften es nach McKinsey & Company 2,5 Milliarden Erwachsene sein. Diesen Menschen kann geholfen werden, denn Mobiltelefone zur Abwicklung von Bitcoin-Transaktionen haben „the underbanked“ allemal. Das Center for Global Development schätzt, dass drei Viertel der Weltbevölkerung, also 6 Milliarden Menschen, über mobile Anwendungen verfügen.

Eric Schreyer

 

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