Die Hauptstadt der Habsburg Monarchie war Wien. Für vier Jahrhunderte die Hauptresidenz der kaiserlichen Dynastie prägt die Wiener Hofburg bis heute das Stadtbild der österreichischen Hauptstadt und ist immer noch aktiv in das Stadtgeschehen eingegliedert, indem sie als Gastgeber für verschiedene Veranstaltungen wie das Pokerevent in 2014 oder das regelmäßig stattfindende Bar- und Spiritsfestival tausende Menschen willkommen heißt.
International weniger bekannt ist jedoch, dass Graz zwischen 1379 und 1619 neben Wien und Innsbruck habsburgische Residenzstadt war, ein Umstand, dem Grazer einige bedeutende Baudenkmäler darunter die Grazer Burg zu verdanken haben. Die Burg als einer der vier Bauten der Grazer Krone wurde ab 1438 durch Herzog Friedrich V gebaut und bis 1619 kontinuierlich vergrößert. Nachdem Erzherzog Ferdinand II. zum Kaiser gekrönt wurde und seinen Hauptsitz nach Wien verlegte, verlor die Burg jedoch ihre Bedeutung.
Eine Besonderheit des Burgkomplexes um drei Innenhöfe ist ein versteckter Gang zu der Festung am Schlossberg, welche aufgrund der geringen Verteidigungsmöglichkeiten innerhalb der Burg zum Schutz der Erzherzöge errichtet wurde. Weiterhin überrascht der ehemalige Sitz der Habsburger mit einer Doppelwendeltreppe aus Sandstein der spätgotischen Baukunst. Diese kann zusätzlich zu den Burghöfen frei besucht werden. Anders als die Wiener Hofburg sind die Innenräume der Öffentlichkeit leider nicht zugänglich, da sie von mehreren Ämtern als Bürogebäude genutzt werden.